Die langen Schatten der Nacht wichen dann am Morgen einem ziemlich paradisischen Anblick: Unser Hotel hat einen wunderschönen Garten mit herrlichen Blumen, einen sauberen Pool und in den Bougainvillen flogen die Kolibries. Vergessen waren die kalten Stunden im Schluchtensauser, der jetzt verlassen im hintersten Winkel des Hotelparkplatzes stand und einer revision tecnica harrte die er ja auch dringend nötig hatte. Die Kirche, in der wir spielten, war eine Franziskanerkirche, mit einmaliger Akustik (so Wolfgang im bolivianischen Lokalfernsehen). Es war kühl, unsere Koordinatoren (Felipe und Eduardo) freundlich und was noch wichtiger war: Sie räumten uns 3 ganze Stunden für die Probe ein, die wir eifrig nutzten. Der Nachmittag diente dann ganz der Entspannung beim Ausruhen am Pool, im Bett oder im Garten. Aber auch der schönste Nachmittag mit angenehm warmer Aire und tiefblauem Himmel ging zu Ende und das Konzert am Abend stand bevor. Wie immer (Originalton Torsten) waren wir einfach prima, was wohl auch die Zuhörer so sahen: Eine brechend volle Kirche dankte mit tosendem Beifall und standing ovations den Solisten und den BuBos 🙂 Anschließend wurden wir in Fernsehinterviews (Hajo, Wolfgang) verstrickt, wurden Erinnerungsfotos mit und ohne Ninios und Stefan, Inga und Dagmar gaben auf die Schnelle Instrumentenunterricht fuer kleine BolivianerInnen. Das Orchester hat sogar ein Geschenk bekommen: Ein aus Holz geschnitztes Recuerdo, das nicht nur eine Geige zeigt, sondern auch ein Lasso, was Torsten besonders gefiel z.B. zum Einfangen eilender Streicher. Der Bürgermeister gab für uns einen Empfang und anschliessend wurde im Hotel mit dem lokalen APAC-Repräsentanten weitergefeiert Balsam für die Seele und und den Magen, was das Asado und den wunderbaren bolivianischen Wein aus der Gegend von Tarija angeht.
Nach dem Konzert standen die Villamonter Kopf 🙂
DI 01. Mai 2012
Nach so einem schönen Tag wollten wir uns dann den Rückfahrtstag nicht von unserem Bus-Veteran verderben lassen: Obwohl er in der Zwischenzeit in der Inspektion war, waren wir alle doch skeptisch, wenn auch frohgemut. So brausten wir in einen wunderbaren Sonnentag und mit Stops am Rio Marcheto und an so manchen schönen Aussichtspunkten, kamen wir langsam unserem Ziel näher. Natürlich gab es auch einen Einblick in die Andengeologie mit Erläuterungen entsprechender Fachleute. Auch die heimische Flora und Fauna gab Anlass zu intensiven Nachforschungen besonders wenn es sich um handtellergroße Spinnen drehte (Foto). Mittag wurde üppig gegessen, mit riesengroßen, gesottenen Hühnern auf dem Teller – wenn auch die letzte Portion sehr lange auf sich warten ließ. Jeder hat die Landschaft des Chaco, die saubere Luft und die vielen Eindrücke auf seine eigene Art genossen und um 17:53 h war dann Sonnenuntergang und es wurde schon wieder empfindlich kalt im Schluchtensauser, denn eine Heizung gab es noch immer nicht. Nach diesmal sehr angenehmen 12 Stunden Busfahrt waren wir dann wieder im Grandhotel bei einer Flasche Cerveza vereinigt. Lets call this a day .